"Er dient unverblümt dem Vergnügen der Einwohner. Er stellt Spannung, Gelächter, Verblüffung, Wohlgefallen und eine überlegen, elegante Albernheit her. Er bedient eine wichtige Ecke der Bühne, für die wir uns sonst die Stücke immer erst notdürftig übersetzen und importieren müssen. Er ist ein leiblicher Verwandter des großen G. B. Shaw. Wie jener nimmt er das Altern nicht ernst. Er bleibt ein Stolz des deutschen Theaters - - eine Rarität, ein witziger Kopf mit Herz, ein kluger Mann mit dem Mut zum Leichten, ein amüsanter Weiser. Vivat Goetz.
Friedrich Luft"
entnommen aus : Charivari- Für Musik und dramatische Literatur, Nr. 8, Berlin, Dezember 1958.
"Seine Kunst bestand darin, daß er mit Charm Pointen zu setzen verstand, als Autor so gut wie als Schauspieler und es verwundert nicht, zu hören, daß er auch im privaten Umgang stets ein Bonmot zur Hand hatte. Aus dem Schatz dieser Sprüche wurde eine Auswahl von "Rezepten" des Lachens und Lächelns herausgegeben, die charakteristisch sind für den Esprit dieses Theatermannes. Was er über Humork, Dummheit, Politik, Ärger, Neid, Dichter, Theater, Kunst und Publikum, über Liebe und Frauen sagte, ist immer scharf geschliffen, und nicht selten ist dort ein Problem verborgen, wo er einen Witz macht. "Der Komödienschreiber", sagte er einmal, "wird in dem Maße zum Dichter, je weniger er verrät, daß er lehrt. Ja wenn das Publikum erst zu Hause überrascht entdeckt, daß er nicht nur gelacht, sondern etwas gelernt hat - das ist dann ganz richtig."
Kritik der Neuen Zürcher Zeitung über "3x täglich - Rezepte von Curt Goetz".
"Lieber Curt Goetz, was ich mit meinem Lebenswerk nicht geschafft habe, das haben Sie erreicht: zu den Herzen der Deutschen zu gelangen."
entnommen Klappentext zu "Sämtliche Bühnenwerke", DVA Stuttgart 1962.
Es gilt vom ernstesten Thema der Welt zu sprechen: vom Humor. Vom Humor also. Es gibt ihn in allen Litaraturen und fast nirgends. Am rarsten jedoch ist er in der deutschen Literatur. Und in der deutschen Literaturgeschichte ist man darauf stolz. Sehr geschätztes Publikum, lassen Sie uns mit einem kleinen, einfachen, ungefährlichen Experiment beginnen! Mit einem netten, die Freizeit gestaltenden Gesellschaftsspiel!
Also fragen Sie bitte die fünfköpfige Familie, die in ihrer Küche wohnt, sowie den einsamen Herrn, der mutterseelenallein in der gegenüberliegenden Villa haust, fragen Sie sich selber, Ihre Verandten und alle übrigen Landsleute: "Wieviele deutsche Lustspiele kennt Ihr und wie heißen sie?" Das Endresultat kann ich Ihnen schon jetzt prophezeien. Man wird Ihnen nennen: Lessings "Minna von Barnhelm", Kleists "Der zerbrochene Krug", Grillparzers "Weh dem, der lügt", Büchners "Leonce und Lena", Freytags "Journalisten" und Hauptmanns "Biberpelz".
Wie gesagt, nach einigem Hängen und Würgen wird dieses klägliche halbe Dutzend schon voll werden. Da bin ich ganz ohne Sorge. Einer wird mit Curt Goetz herausrücken. Aber den nehmen wir nicht. Der ist noch nicht im literaturbiblischen Alter.
Erich Kästner
Wir haben viele Kommentare und Berichte über Curt Goetz im Wochenmagazin "Der Spiegel" gefunden und diesen eine eigene Seite spendiert. Diese finden Sie hier.
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