1963 - Wir wandern, wir wandern...
Der letzte Band der Erinnerungen. Er reicht vom Beginn der Tourneen mit eigenem Ensemble über die Emigration nach Amerika und die Rückkehr nach Europa bis hin zu seinem Tod alle (bekannten) wesentlichen Geschehnisse. Abgesehen davon, daß Valérie von Martens nicht die Qualitäten eines mit leichter Hand erzählenden Curt Goetz hat, sind die Begebenheiten doch immer wieder amüsant, und auch nachdenklich machend, insbesondere der Briefwechsel mit Max Kaufmann, dem Ensemblemitglied, welches auch in schweren Zeiten in Berlin geblieben ist.
Prädikat: Von der oben gemachten Einschränkung her abgesehen: Lesenswert.
1962 - Seifenblasen
Titel entfällt
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Diese drei Einakter mit einem Vor- und Nachspiel wurden erst nach Curt Goetz's Tod in "Sämtliche Bühnenwerke" veröffentlicht:
1. Ausbruch des Weltfriedens
"Die Idee zu diesem Einakter, durch äußere Mittel die Hirne der Menschen zum Guten zu verleiten, da es durch geistige nicht möglich zu sein scheint, trage ich seit 30 Jahren mit mir herum. Ich verwendete sie zum ersten Mal in einem Textbuch "Die sieben Ohrfeigen", das die UFA verfilmte, wo ein junger Mann sich bei der Kriegsindustrie Zutritt verschafft unter dem Vorgeben, ein neues Giftgas erfunden zu haben. Als er aber sein Giftgas erklärt, das sich von den anderen dadurch unterscheidet, daß es nicht tötet, sondern die von ihm Schnüffelnden in friedvolle Lämmer verwandelt, die von Kuhglocken träumen anstatt von Kanonengetöse, wodurch es nie wieder Krieg geben könnte, wird er rausgeschmissen. Diese Idee wurde aus dem Film gestrichen, weil man glaubte, daß sie für "Lieschen Müller" zu hoch wäre. Mir hat sie keine Ruhe gelassen. Aus dem Gas wurden im Laufe der Jahre Strahlen und schließlich "Saguwil", der Sa-tellit des Gu-ten Wil-lens."
Soweit Curt Goetz.
2. Bacarole
Dieser Einakter spielt im Konversationszimmer eines Theaters, indem die Besetzung des Stückes "Hamlet", die Pause mit improvisiertem Spiel überbrückt.
3. Bärengeschichte
Ähnlichkeiten mit "Nichts neues aus Hollywood" sind unverkennbar, einige alte Themen sind damit aufgearbeitet worden, kein sonderlich gutes Stück.
1958 - Miniaturen
Aus der Widmung:
"Diese Miniaturen sind Dr. Hermann Werder gewidmet, ohnde dessen chirurgische Kunst, sie nicht mehr entstanden werden. Möge die Literatur ihm verzeihen."
Die "Miniaturen" erschienen1958 und enthalten drei Einakter:
1. Die Rache:
Ein entlassener Häftling sucht den Staatsanwalt, durch den er ins Gefängnis kam, auf, um sich zu rächen. Des Staatsanwalts Frau hatte ein Verhältnis mit seinem Referendar und es endete mit dem Tod der Frau. Der Referendar mußte dann wegen Meineides ins Gefängnis, der Staatsanwalt wurde dann Strafverteidiger...
2. Herbst:
Cyprienne und Florence, ihre Tochter, halten sich im Kurpark auf, als Graf Dingelstädt sich zu Cyprienne setzt und mit ihr über seine einzige Liebe spricht, die er vor vielen Jahren kannte. Er erkennt nicht, daß Cyprienne seine ehemalige Liebe ist.
3. Die Kommode:
Es geht um die Kommode der Großmutter, die ihre Tochter immer haben wollte. Anscheinend ist die Großmutter gestorben, und ihre Tochter räumt, bevor die weitere Verwandschaft die Szene betritt, die Kommode in ihre Wohnung. Nach einigen Wirren stellt sich heraus, daß Großmutter, die einen Stock über der Tochter wohnt, gar nicht tot ist und der ganze Streit um die Kommode sinnlos war. Oder doch nicht?
Unseres Erachtens nach, gibt es nichts zu verzeihen...
1962 - Sämtliche Bühnenwerke
In diesem, posthum veröffentlichten, Buch finden sich:
Der Lampenschirm, Nachtbeleuchtung, Lohengrin, Toby, Minna Magdalena, Der fliegende Geheimrat, Menagerie, Ingeborg, Der Mörder, Das Märchen, Die tote Tante, HokusPokus (Urfassung und Neufassung) Der Lügner und die Nonne, Das Haus in Montevideo und Dr. med. Hiob Prätorius (Urfassung und Neufassung), Nichts neues aus Hollywood, Seifenblasen und Miniaturen. Erstmals veröffentlicht: Seifenblasen und Nichts neues aus Hollywood.